Die Wissenschaftslandschaft bietet insgesamt rund 19.000 jungen Menschen einen attraktiven Studienort und attraktive Arbeitsplätze. Das gibt einer Vielzahl von jungen Familien in Magdeburg eine Perspektive und ist damit auch ein großer Vorteil für die Gewinnung von Fachkräften. Die SPD steht dafür, die Studierendenzahlen mindestens auf diesem Niveau zu halten bzw. langsam zu steigern. Dabei muss die Vielfalt der Studienmöglichkeiten erhalten bleiben und im Profil der Hochschulen weiterentwickelt werden. Wir werden uns beim Land Sachsen-Anhalt und beim Bund für die Ansiedlung weiterer Forschungsinstitute sowie die Stärkung der bestehenden Strukturen in Magdeburg einsetzen.
Wir werden die bestehenden Kooperationen zwischen Schulen, den Forschungsinstituten und den Hochschulen sowie den Wirtschaftsverbänden weiterführen. Ein gutes Beispiel sind hierbei die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem Werner-von-Siemens-Gymnasium und der Universität oder dem Weiterbildungscampus. Dort können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern an Lehrveranstaltungen der Universität unter Bedingungen teilnehmen, die auf ihr Arbeitsleben abgestimmt sind.
Die SPD unterstützt alle Bemühungen, die Attraktivität der Stadt für internationale Fachkräfte und Unternehmen zu steigern. Wir haben mit attraktiven Wohnungen, einer guten Kinderbetreuung, Schul-, Kultur- und Sportangeboten viel zu bieten. Zudem wollen wir die interkulturelle Kompetenz der Bürgerinnen und Bürger und der Verwaltung der Stadt fördern.
Unternehmen mit städtischer Beteiligung werden bei der Weiterentwicklung von Angeboten für englischsprachige Mitbürgerinnen und Mitbürger, Studierende und Touristinnen und Touristen unterstützt. Zum Beispiel soll die Internetseite der MVB durch englischsprachige Angebote, sowie per Handy über QR-Codes abrufbare Fahrpläne an den Haltestellen ergänzt werden. Dazu zählt sowohl eine ausreichende Sprachkompetenz (mindestens Englisch) bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Gästekontakt, als auch bei Beschilderungen und in Werbemitteln der Stadt. Die Kliniken sollen auch die Betreuung von Patientinnen und Patienten durch englischsprachiges Personal anbieten.
Die SPD setzt sich dafür ein, dass die Maßnahmen zur Internationalisierung in einer gemeinsamen Strategie zusammengefasst werden, die von den Bürgerinnen und Bürgern, Stadtverwaltung, den Wirtschaftsverbänden und den Wissenschaftseinrichtungen getragen wird. Damit wird der Wirtschaftsstandort Magdeburg auch für international agierende Unternehmen interessant.
Eine erfolgreiche Wirtschaft, die gut bezahlte Arbeitsplätze schafft, benötigt ein attraktives wirtschaftliches, soziales und kulturelles Umfeld, eine leistungsfähige Verwaltung, die die Rahmenbedingungen erfüllt, sowie gut qualifizierte Fachkräfte. Die SPD wird dieses Umfeld auch in den nächsten Jahren intensiv weiterentwickeln.
Mit dem von der Bundesregierung geförderten Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 ist die Landeshauptstadt bereits Wegbereiterin der Digitalisierung von kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen-Anhalt und bundesweit. Die SPD setzt sich dafür ein, dass dieses nationale Kompetenzzentrum im Wissenschaftshafen zu einem europäischen Digitalisierungszentrum entwickelt wird.
Neben bebaubaren Flächen besteht ein Bedarf an für die Wirtschaft mietbaren Hallen. Initiativen von Investoren hierzu sollten unterstützt werden.
Teil der Förderung ist das Transfer- und Gründerzentrum der Otto-von-Guericke-Universität. Es bietet mit seinen Gründungswerkstätten und Co-Working-Spaces hervorragende Voraussetzungen für Gründerinnen und Gründer. Das Portfolio der Beratungsmöglichkeiten reicht von der Produktentwicklung über das Patentieren, Gründen, Vermarkten und Vernetzen. Wir werden uns dafür einsetzen, diese Angebote zu verstetigen und weiter auszubauen.
Zur Bereitstellung attraktiver Flächen für innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen wird der Wissenschaftshafen weiter ausgebaut. Durch die Schaffung einer attraktiven Umgebung für Wissenschaft, Bildung und Wohnen an der Elbe und in der Nähe der Hochschulen, wird ein zentrumsnaher Bereich mit einer guten ÖPNV-Anbindung weiterentwickelt.
Die SPD wird die Strukturen der Kreativwirtschaft weiter unterstützen und ausbauen. Ein Anker ist das Kreativzentrum in der Brandenburger Straße. Zudem wollen wir die Kreativen und Innovativen deutschlandweit sichtbarer machen. Vorstellbar wäre eine erweiterte Messetätigkeit sowohl regional als auch national. Magdeburg ist das neue Leipzig. Das hat sich bei vielen herumgesprochen. Beweisen wir es wieder und wieder.
Der Einzelhandel ist aus der Stadt nicht wegzudenken. Ohne ihn sterben die Innenstadt und die Stadtteilzentren aus. Für uns hat daher die Unterstützung des Einzelhandels eine hohe Priorität für die Stadtentwicklung und die Verkehrsplanung. Im Sinne einer besseren Erreichbarkeit der Innenstadt sowie der Einkaufsstraßen in den Stadtteilzentren setzt sich die SPD für eine stärkere Koordination der Baustellentätigkeit im Stadtgebiet Magdeburgs ein. Zudem müssen lokale Konzepte entwickelt werden, in deren Erarbeitung alle Akteurinnen und Akteure, insbesondere die Gewerbetreibenden, aber auch die Anwohnerinnen und Anwohner einbezogen werden.
Die SPD unterstützt die Fortsetzung der Dachmarkenkampagne Ottostadt Magdeburg, da eine Markenbekanntheit von der dauerhaften Kommunikation abhängt. Dabei müssen die Inhalte und Botschaften in der Gesamtkampagne kontinuierlich an aktuelle Trends angepasst werden. Vor allem das Imagemarketing muss weiter vorangetrieben werden, wobei den sozialen Medien eine besondere Bedeutung zukommt. Das Imagemarketing ist in Abstimmung zwischen Stadtverwaltung und der Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH (MMKT GmbH) effektiver und wirksamer zu gestalten.
Die Landeshauptstadt Magdeburg hat die Marketingstrukturen in Tourismus-, Binnen- und Standortmarketing aufgeteilt. Die MMKT GmbH nimmt das Tourismusmarketing wahr, während das Binnenmarketing vom Stadtmarketing Pro M e.V. und das Standortmarketing von der Stadtverwaltung realisiert wird. Deutlich wird aus dieser Aufzählung schon, dass keine Einheit für das Imagemarketing zuständig ist. Deshalb sind in der nächsten Wahlperiode die Marketingstrukturen zusammen mit der Aktualisierung der Marketing- und Investitionsstrategie auf den Prüfstand zu stellen. Zielstellung sollte eine wirksame, d.h. mit entsprechenden Budgets ausgestattete, Marketinggesellschaft sein. Dabei ist die Einbeziehung der Region anzustreben.
Die SPD setzt sich für die Erstellung einer abgestimmten touristischen Investitionsstrategie innerhalb der Stadt ein. Dabei sollen vorhandene Markenaspekte der Landeshauptstadt Magdeburg ausgebaut und weiter qualifiziert werden. Ebenso sind neue Anreize zur Stärkung des wachsenden Städtetourismus zu schaffen. Wir unterstützen die Initiative zu einem Meeresaquarium, den Anbau am Kunstmuseum Kloster und Ideen für einen qualifizierten Yachthafen. Ein Fokus soll dabei auf Angebote für Familien und Tagungstouristinnen und -touristen gelegt werden.
Das touristische Wegeleitsystem bedarf einer dringenden Überarbeitung. Die aktuellen Hinweistafeln für Touristinnen und Touristen werden häufig mit Graffiti beschmiert. Hier werden wir uns für eine zeitnahe Beseitigung der auftretenden Schäden starkmachen. Ebenfalls soll eine Einheitlichkeit der Beschilderung, idealerweise an einer Zuständigkeitsstelle konzentriert, angestrebt werden. Ein weiteres Ziel ist die zeitnahe Planung zur Überarbeitung des vorhandenen Parkleitsystems. Hier soll insbesondere an einer Echtzeit-Onlineanbindung gearbeitet werden. Darüber hinaus steht die Schaffung von weiteren Busparkplätzen im Fokus.
Im Besonderen wird sich die SPD für eine umweltverträgliche Entwicklung des Fahrrad- und Wandertourismus in den ostelbischen Stadtteilen einsetzen. Dazu gehört neben einem anspruchsvollen Netz von Rad- und Wanderwegen auch die entsprechende Infrastruktur für Beherbergung und Versorgung. Private Initiativen hierfür sollen unterstützt und gefördert werden.
Die Stadtmarketingstrategie und die Investitionsstrategie müssen mit in einer Überarbeitung des Tourismusleitbildes der Landeshauptstadt Magdeburg, das weit über zehn Jahre alt und damit zu alt ist, einhergehen. Die Marketingstrategien müssen kontinuierlich angepasst werden. Hierzu wird eine Initiative im Stadtrat erfolgen.