Bildung ist die Zukunftsressource unserer Gesellschaft und damit auch unserer Stadt Magdeburg. Eine qualitativ gute Bildung für Kinder und Jugendliche hat für uns oberste Priorität, unabhängig von ihren Fähigkeiten und ihrer sozialen Herkunft. Ziel muss es stets sein, optimale Bedingungen an unseren Bildungseinrichtungen zu haben, um alle Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern. Darunter verstehen wir, dass alle Schülerinnen und Schüler in einem gut ausgestatteten Schulgebäude von qualifizierten Lehrkräften und pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterrichtet werden sollen. Zudem wollen wir allen Schulen ein eigenes Schulbudget geben. Damit sollen die Schulen notwendige Anschaffungen im laufenden Schulbetrieb selbstständig bestreiten können.
Damit soll eine größtmögliche Flexibilität eines Gebäudes realisiert und modellhaft ein Anstoß gegeben werden, um langfristig den Kreislauf von Schulneubau und Abriss zu durchbrechen.
Wir sprechen uns gegen eine Öffnung der Schulbezirke aus, da Schuleinzugsbezirke den Schulen Planungssicherheit garantieren und Eltern und Kindern das unbeliebte Losverfahren ersparen. Das Modell der „atmenden Schulbezirke“, bei dem jedes Jahr neu berechnet wird, erachten wir gegenwärtig als das beste Modell. Hierdurch wird eine optimale Klassengröße an nahezu allen Schulen erreicht.
Um sichere Schulwege vor allen Schulgebäuden zu erreichen, ist die Ausweisung von Tempo-30-Zonen weiter zu forcieren. Vor allem für Kinder muss die Verkehrssicherheit verbessert werden. Sie sind meist nicht in der Lage, allgemeine Gefahren des Straßenverkehrs und die Geschwindigkeiten herannahender Fahrzeuge richtig einzuschätzen. Auch der Ausbau von sicheren Querungsmöglichkeiten an vielbefahrenen Straßen muss weiter fortgesetzt werden. Das System der Schülerlotsen muss verstetigt und möglichst erweitert werden.
Bildungsgerechtigkeit heißt für uns, dass alle Kinder länger gemeinsam lernen können und den möglichst besten Schulabschluss erzielen. Gemeinschaftsschulen sind dabei ein Erfolgsmodell. Sie bieten eine gute Allgemeinbildung, Berufs- und Studienorientierung.
Magdeburg hat seit dem Schuljahr 2013/2014 neun von zehn Sekundarschulen zu Gemeinschaftsschulen umgewandelt. Jetzt wollen wir den nächsten Schritt gehen. Eine oder zwei Gemeinschaftsschulen sollen ausgewählt und eine eigene gymnasiale Oberstufe aufgebaut werden, sodass die Gemeinschaftsschule alle Schulabschlüsse anbieten kann. Das entlastet auch die anderen Schulformen Gymnasium und Integrierte Gesamtschule und schafft eine wohnortnahe Beschulung.
Zudem wollen wir mit einer Imagekampagne für die Schulform Gemeinschaftsschule werben. Die Entwicklung der Gemeinschaftsschulen soll mit der Herausbildung eines Fächerprofils (z.B. im naturwissenschaftlichen, sprachlichen und künstlerischen Bereich) optimiert werden.
Für die derzeit im Bau befindliche Förderschule für körperlich Beeinträchtigte am Standort Roggengrund bietet sich eine Kooperation mit dem Klinikum Magdeburg an, damit eine im Bedarfsfall erforderliche medizinische Hilfe genauso gut und schnell gewährleistet werden kann, wie dies am alten Standort im Fermersleber Weg möglich war.
Ein wichtiges Element zur Förderung gegenseitigen Respekts und zum Austausch unterschiedlicher kultureller Perspektiven stellt die interkulturelle Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu weltoffenen, toleranten und mehrsprachigen Bürgerinnen und Bürgern dar. Die Dreisprachige Internationale Grundschule in Magdeburg ist dafür ein gutes Beispiel.
Die SPD unterstützt daher die weitere Einrichtung von Schulen und Kindertagesstätten mit interkultureller pädagogischer Ausrichtung.
Neben den Chancen, die das digitale Lernen bietet, dürfen jedoch nicht die Risiken ausgeblendet werden. Schülerinnen und Schüler müssen lernen, Informationen kritisch zu bewerten und zu filtern. Internetsucht, Cyber-Mobbing, Gewalt oder Datenmissbrauch sind wichtige Aspekte, die ihnen zu vermitteln sind. Eltern und Lehrkräfte sind bei der entsprechenden Aufklärungsarbeit von Expertinnen und Experten zu unterstützen.
Ein wichtiger Teil der Erwachsenenbildung ist und bleibt die Schule des Zweiten Bildungsweges. Sie ermöglicht den Erwerb des Abiturs als Kolleg (dreijähriger Schulbesuch) oder Abendgymnasium (berufsbegleitend am Abend). Das ist eine gute Chance, sich auch als Erwachsene weiter zu qualifizieren.
Zur Gesundheit gehören auch vielfältige Sportangebote im Bereich der Ganztagsschule bzw. des Hortbetriebes. Ebenso ist bei der Neuausstattung von Schulen darauf zu achten, dass diese mit ergonomischen Möbeln eingerichtet werden.
Die körperliche Gesundheit unserer Kinder ist genauso wichtig, wie die psychische Unversehrtheit und damit auch der Schutz vor Mobbing, sozialer Ausgrenzung, Gewalt, Drogen und ein verantwortungsvoller Umgang mit den Medien. Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter innen und -sozialarbeiter, Eltern und Kinder müssen hier stärker sensibilisiert und geschult werden, damit ein gutes Lernklima herrscht und Schulverweigerung vermieden wird.